Mehr Anzeichen für eine weitere Inflationsabschwächung

• Da die Bedenken hinsichtlich der Bankenkrise im März nun überwunden scheinen, die US-Inflation im März niedriger als erwartet ausfiel und stärkere Daten aus China kamen, legten Risikoanlagen wie etwa Aktien in der vergangenen Woche zu. Die Performance von sichereren Anlagen wie Staatsanleihen war dagegen durchwachsen. Die Renditen von US-Staatsanleihen sind gefallen, da die amerikanische Wirtschaftstätigkeit weiter an Schwung verliert und die Märkte zunehmend Leitzinssenkungen der US-Notenbank (Fed) gegen Ende des Jahres einpreisen. Im Gegensatz dazu sind die Renditen von Staatsanleihen im Euroraum leicht gestiegen, da erwartet wird, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen weiter anheben wird, selbst wenn die Fed eine Pause einlegt.
  
  
• Der US-Inflationsbericht für März zeigt ermutigende Anzeichen dafür, dass der Preisdruck nachlässt, auch wenn die Verlangsamung bei den verschiedenen Produkten und Dienstleistungen uneinheitlich bleibt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich die Gesamtinflation aufgrund des Rückgangs der Energiepreise jedenfalls deutlich verlangsamt. Dies wird jedoch zum Teil durch die hartnäckig hohe Mietinflation ausgeglichen, was darauf hindeutet, dass der Basisinflationsdruck nicht in gleichem Maße nachgelassen hat. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Inflation weiter abschwächen wird, da sich die Konjunktur nach den Leitzinserhöhungen der Fed im letzten Jahr verlangsamt hat.
  
  
• Wir rechnen zudem damit, dass die Inflation noch einige Zeit über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed liegen wird, was eine weitere Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte im Mai rechtfertigt, so dass die US-Leitzinsspanne dann zwischen 5 und 5,25 % liegen wird. Dies dürfte nach Einschätzung der Märkte den Höhepunkt des Leitzinszyklus in den USA markieren. Die Inflation geht zwar zurück, ist aber nach wie vor hoch. Aus diesem Grund wird die Fed unserer Meinung nach den Leitzins in diesem Jahr nach der Anhebung im Mai unverändert lassen, in dem Bestreben, die Inflation näher an ihr Zwei-Prozent-Ziel zu bringen.
  
  
• Andernorts geriet die britische Wirtschaft im Februar ins Stocken, wobei der Dienstleistungssektor und die Produktionsleistung durchweg schrumpften. Unseres Erachtens dürfte dieser wirtschaftliche Gegenwind dazu führen, dass auch der Höchststand des Leitzinses der Bank of England in Sicht ist.
  
  
• In China ist die Inflation sehr niedrig und kein Thema, so dass Peking seine Wirtschaft weiterhin stützt, was durch die starken Kreditzahlen für März bestätigt wird. Wir werden die Marktreaktionen auf die Wirtschaftswachstumsdaten Chinas in dieser Woche beobachten, die unserer Meinung nach bestätigen sollten, dass die wirtschaftliche Erholung nach der Wiederöffnung in Gang kommt. Aus diesem Grund sind wir nach wie vor der Meinung, dass der asiatisch-pazifische Raum am meisten von der Wiedereröffnung Chinas profitieren wird, wie die in der letzten Woche veröffentlichten starken Exportdaten zeigen.

Hier sehen Sie, wie wir in unseren Kern-Portfolios positioniert sind:

• Die Portfolios haben seit Jahresbeginn positive Renditen erzielt.
  Die wichtigsten Performancefaktoren bleiben bestehen:
  • Qualität innerhalb der festverzinslichen Wertpapiere, mit einem überdurchschnittlichen Engagement bei Staatsanleihen und einem geringeren Engagement bei hochverzinslichen Anleihen und in Schwellenländern;
  • unsere Auswahl an Aktienanlagen, da mehrere Technologiewerte eine starke Performance gezeigt haben, kombiniert mit einem überschaubaren Engagement im Bankensektor, der nach wie vor hohe Kursschwankungen aufweist; sowie
  • unsere strategische Goldposition.
    
    
• Trotz der etwas risikofreudigen Stimmung an den Märkten in der vergangenen Woche sind wir bei unserer Asset Allocation weiterhin defensiv Das bedeutet, dass wir im Vergleich zu unserer typischen langfristigen Allokation mehr hochwertige Anleihen als üblich halten (wir bleiben hier übergewichtet) und weniger Aktien und Anleihen niedriger Qualität als üblich haben (wir bleiben hier also untergewichtet).
  
  
• Während die Gesamtinflation sinkt, ist die Kerninflation stabiler als erwartet, was unsere bestehende Position in inflationsgeschützten US-Staatsanleihen („TIPS“, Treasury Inflation-Protected Securities) unterstützt.
  
  
• In ähnlicher Weise unterstreichen die anhaltende Wiederöffnung Chinas und die starken Konjunkturzahlen dort unsere übergewichtete Position bei asiatisch-pazifischen Aktien (einschließlich Japan).
  
  
• Unsere insgesamt untergewichtete Aktienposition hat vergangene Woche angesichts der Erholung der Anlageklasse leichten Gegenwind für die Performance bekommen. Da die Notenbanken jedoch die Inflationsrisiken gegenüber den Risiken für die Finanzstabilität abwägen, ist es unserer Meinung nach noch nicht an der Zeit, die Risiken in den Portfolios zu erhöhen.